Tag 15 in Adventskalender 🙂

Heute möchte ich dich direkt etwas fragen – fühlst du dich auch immer absolut überfüllt und könntest nach dem Weihnachtsessen „wegrollen“? Gerade an Weihnachten isst man gefühlt Unmengen an leckeren Dingen. Erst das große Weihnachtsmenü, welches sooooo gut schmeckt, dann noch ein paar Kekse, hier noch Lebkuchen und dann noch Schokolade. Vielleicht nachher noch ein Sandwich aus Resten des Weihnachtsessen…. Dann liegt man abends auf der Couch, der Magen schmerzt oder rebelliert, Sodbrennen folgt und man rollt sich nur noch hin und her…

Hier lief es lange Zeit ebenfalls so. Manchmal ist es immernoch so 😉 . Und dafür gibt es einige Gründe.

Food

1. Die Deko macht’s

Traditionell hat eine geschmückte Weihnachtstafel die Farben Rot, Gold, dunkelgrün und eventuell noch Silber. Alles ist ordentlich, alles ist pompös und der Tisch vollgestellt.

Persönlich finde ich rot und gold auch sehr schön und weihnachtlich. Doch dies hat auf dem Essenstisch einige Nachteile.

Wer sich schon einmal mit Farben-Psychologie beschäftigt hat, der kennt die Effekte die sie auslösen. Rot wirkt auf uns anregend, anziehend und wärmend. Das saugt unser Unterbewusstsein in dem Moment wie ein Schwamm auf, denn es ist der absolute Gegensatz zum Winter der eher trist, ruhig, kühlend und dunkel ist. Beim Essen hat die Farbe Rot die Wirkung „süß, reif, scharf, wärmend“ auf uns. Wir  essen automatisch mehr von dieser Farbe. Um es zu verdeutlichen : Der grüne Apfel ist sauer, der rote süß.. oder? 😉 Das sind natürlich erlernte Muster, aber sie begleiten uns ein Leben lang und geben uns so eine gewisse innere Sicherheit im Alltag.Dunkelgrün wird assoziiert mit „Frische, Reif, Vitalstoffe, Natur, Energie“. Deshalb trifft auch das dunkle grün bei uns genau den richtigen Nerv. Im kalten, tristen Winter fehlt dem Körper nämlich genau das saftige dunkle Grün. Gold und Silber lassen das Essen in einem sonnenähnlichen Schimmer erstrahlen. Also wieder ein Punkt der oft im Winter fehlt.

Alles gemeinsam ergibt dann die Mischung – wir essen viel mehr als gewollt.

Dinner

2. Wir sind gesellig as f…

An Weihnachten sind wir mit der gesamten Familie zusammen. Viele sieht man das restliche Jahr über nicht oder nur sehr selten. Und nun quatschen alle durcheinander, sind froh dass sie da sind und man fühlt sich wieder vereint. Es entsteht ein Gefühl von Verbundenheit, Wärme, Nähe, Geborgenheit. Und genau in solch einer Gefühlsmischung lässt man sich gerne mal „fallen“. Man achtet nicht auf sein Bauchgefühl wie Hunger oder Sättigung, man fühlt sich sicher und entspannt. Und man will sich nicht zurückhalten, denn die Freude die durch das Gefühlschaos entsteht, will ungebremst ausgelebt werden. Dies könnte man ja durch die Kontrolle und das Stoppen des Essens verlieren – so denkt zumindest oft das Unterbewusstsein.

Das komplette Gegenteil ist oft der Fall, wenn man an den Weihnachtstagen alleine ist. Viele Singles oder Menschen ohne Familie fühlen sich sehr einsam, allein und fallen in ein Gefühlsloch. Mit einem großen und ausgedehnten Essen wird dies versucht zu kompensieren. Vielmals ist es ein richtiges „überfressen“ um die schlechten Gefühle zu blockieren. Solltest du in deinem Bekanntenkreis einen Menschen haben, der keine Familie hat oder an Weihnachten vielleicht ungewollt alleine ist, dann lad ihn/sie ein. Du kannst diesem Menschen damit eine größere Freude machen, als mit jedem anderen Geschenk!

Gewürze

3. Es schmeckt aber doch soooo gut

Natürlich schmeckt es gut. Der deftige Rotkohl, der Nussbraten, die dunkle Bratensoße, die salzigen Kartoffeln.. oder was auch immer bei euch aufgetischt wird.

Der Grund – gerade die typischen Weihnachtsgerichte sind meistens mit viel Fett ( Geschmacksträger) und Salz gekocht. Oft mit Brühe und jeder Menge Gewürzen. Die Gewürze feuern unseren Geschmackssinn an und signalisieren „wooow, ich will meeeehr“. Der Körper versucht vorsorglich für die harte Winterzeit ein Depot anzulegen und hat eine Neigung zu fettreichem Essen. Denn wer Fettreserven hat, der kann im Winter nicht verhungern (auch wenn das heutzutage natürlich überhaupt nicht mehr relevant ist).  Salziges löst oft bei uns ein Verlangen nach mehr aus. Und wenn wir jetzt eine Mischung aus all diesen Komponenten haben, gepaart mit vitaminreichem Wintergemüse, dann ist das ein ein Festmahl für den Körper und die Psyche. Was kommt oft noch dazu? Zucker! Denn es gibt glasierte Möhren, gebrannte Mandeln, karamellisierte Zwiebeln… Zucker löst automatisch ein Mehrverlangen bei uns aus. So gibt er also noch ein nicht unwesentlichen Teil dazu.

Das Essen hat viele psychologische und evolutionäre Ursprünge. Auch unsere heutigen Weihnachtsessen können dazu beitragen, dass wir uns unwohl fühlen.

Wenn du magst, achte dieses Jahr mal darauf, was bei dir zutrifft und schau, was es mit dir macht. Vielleicht kannst du dann sogar das ein oder andere Wehwehchen durch Zuviel Essen schon vermeiden 🙂

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